Franz-Club
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Franz-Club mit Emil Margrithli mit Vogu und Chappi

Der Franz-Club wurde einer breiteren Öffentlichkeit durch die Cabaret-Aufführungen bekannt. Diese waren auch die Höhepunkte im Vereinsleben. Das Cabaret hatte seine Anfänge bereits an der Kanti Willisau, bevor der Franz-Club gegründet wurde. Im März 1981 während wir die Klasse VIa in Sursee besuchten, wurde das Programm „Franzovision“ das erste Mal aufgeführt. Bis März 1982 wurde Franzovision über 20 Male aufgeführt. Höhepunkte waren sicher die Aufführungen an der Kanti Sursee, im Somehuus Sursee und im Kleintheater Luzern. Siehe auch einige Zeitungsartikel (1, 2) dazu. Eine letzte Aufführung einiger Nummern gab es schliesslich in Fribourg und dies auf Französisch. Auch in guter Erinnerung bleibt das Kleintheater-Defilee 1982, wo wir dem Kleintheater und Emil (siehe Photo oben) die Gratulationen der Botschafter der wichtigsten Länder überbrachten.  

Franzovision (Programm)

Cali beschrieb im Rückblick aufs Jahr 1981 unser Programm, wie wir es an der Kanti Sursee zur Aufführung brachten:

Zum absoluten Höhepunkt wurde aber dann die abendliche Vorstellung vom 14. April, auf die ich etwas näher eingehen will. Unser tüchtiger Manager Peter Schär schwang mit Elan die Werbetrommel und druckte Einladungen, Plakate, Flugblätter und viel anderes Papier, um das Volk anzulocken. Schliesslich entdeckte man auch in den Lokalzeitungen Hinweise auf unsere Aufführungen.

Um die achte Abendstunde nahm die Show ihren Anfang. Zu Beginn trat unser rühriger Präsident in die Arena und begrüsste die zahlreich aufmarschierten Zuschauer (darunter auch die Herren Franz Chappuis und Franz Heggli). Der Präsident stellte alsdann unseren Verein und seine Mitglieder namentlich vor und wies geschäftstüchtig auch auf unsere Türkollekte hin.

Alsdann eröffnete unser Starpianist Mendel Sugison Krachholdy mit der Eurovisionsmelodie unser Programm. Bereits tosender Applaus erfolgte auch bei den ersten Worten unserer charmanten Ansagerin Gotthard Koch, auf den sich vor allem auch weibliche Blicke jüngeren Jahrgangs richteten.

Das Programm wurde eröffnet durch Touristentipps aus Italien, die der Aktuar in hinterländer-bayrisch zum besten gab. Seine Italienischkenntnisse waren aber recht bescheiden, so dass er den blumigen Ausführungen der Herren Beifranz, Kassier und Gschmöisli nicht recht folgen konnte und demoralisiert von Tannen zog.

Alsbald folgte ein gediegener Vortrag unseres Aktuarn, der sich mit Rede- und Schreibgewohnheiten der Fränze auseinandersetzte und dies in sehr beredtem und poetischem Stil. Besonders ein goetheähnliches mit Schnitttlauch angereichertes Gedicht fand grossen Anklang. (Seite der Literatur)

Als nächstes folgte eine Diskussionsrunde unter dem Thema „Was wird aus unseren Kleinen, wenn sie einmal gross sind?“ Den etwas verwirrten Gesprächsleiter mimte unser Gschmöisli, der nach einigem Suchen doch noch zur Eisicht gelangt, wer da das Gespräch führte.

Diskussionsrunde

Vier illustre Herren fochten am runden Tisch mit Worten und Argumenten. Der Berner Philosoph und Psychologe, Dr. Alphons Grübel, setzte sich in sehr wildem, gestikulierendem Stil mit psychologischen Grundelementen auseinander. Etwas angrifiger kämpfte der Basler Journalist Carl. F. Pfiffig, der alles immer etwas sehr auf seine Heimatstadt bezog. Noch extremer egozentrisch trat Oberst Schreckschuss auf, dem Vaterland und Kanonen über alles ging.
Nicht ganz so im Bilde schien der Vertreter der Landwirtschaft, der die ach so schwierigen erzieherischen Fragen immer auf die jungen Ferkel bezog und diese Ansichten auch wenn immer möglich kundtat. So kam es zu einem unvermeidlichen Zusammenprall der Meinungen, die der Gesprächsleiter mit Müh und Not in die rechte Bahn lenken konnte.

Zur Auflockerung folgte der erste Werbeblock. Zuerst brillierte Gschmöisli mit seiner legendären Büsi-Nummer, die er diesmal ohne zu stottern vortrug. Alsdann warb unser Präsident als Hausfrau getarnt für ein wirkungsvolles Waschmittel, als rasender Reporter wirkte unser Beifranz, der anschliessend mit dem Aktuarn für etwas seltsame Coop-Produkte warb, strahlenden Antlitz’, versteht sich. Schliesslich stellte der Aktuar noch die neueste Illustrierte vor, deren Schlagzeilen bekannt reisserisch dargestellt wurden.

Nun folgte der Samschtig-Jass mit unserem Aktuarn als Jörg Randegger. Am runden Tisch jassten der Kassier als Ehrengast Werner von Aesch, Gottschalk Köchli aus Kleinwangen als Sieger in der letzten Sendung, der Pfaffnauer Jassmeister Jakob Muff, und am Telephon konnte man Mathematikprofessor Steiger aus Sursee begrüssen, der dem Publikum gleich in Natura vorgestellt werden konnte. Nicht vergessen wollen wir auch unseren Präsidenten, der den Experten und Obermischler Göpf Egg darstellte.

Waschmittelwerbung

Glänzend hielt sich der Beifranz als Bahnbeamter Franz Huber, der wieder sein Sprüchlein mit den SBB-Reisen hersagte. Der Jass verlief etwas einseitig, da sämtliche Trümpfe in die Hände des Telephon-Jassers wanderten. Entsprechend hoch waren die Differenzen. Auch der Telephonjasser riskierte nicht gerade viel und konnte schliesslich nur mit einem Schleckstengel als Trostpreis ausgezeichnet werden. Beim Jassproblem im „Scharfen Ecken“ gab es das übliche Hin und Her, das Göpf Egg dann souverän aufklärte. Schliesslich konnte unser SBB-Beamter noch die Preise verteilen, die aber eher eine Zumutung denn ein Vergnügen darstellten.

Darauf aber wechselte die Stimmung ins Feierlich-Erhabene. Unser Präsident und Pfarreraspirant predigte ergreifend das Wort zum Sonntag und ermahnte das Volk mit biblischen Sprüchen.

Tagesschausprecher Gschmöisli konnte allerhand Neuigkeiten aus aller Welt verkünden. Dazwischen folgten einige Filmszenen. Einen absoluten Höhepunkt stellten dabei sicher die UNO-Reden dar: Der Präsident kämpfte mit landwirtschaftlicher Aussprache gegen einen UNO-Beitritt und begeisterte alsdann durch eine Ansprache edler römischer Eloquenz. Der Kassier sprach zuerst im Chewing-Gum-Stil für die USA, ehe er auch das russische Volk mit viel –witsch und –brzk vertrat. Der Beifranz bestach durch eine recht melodramatische Italienisch-Rede und durch einen Manitou beschwörenden indianischen Vortrag. Schliesslich tat sich auch der Aktuar mit einer chözgen Holländisch-Ansprache hervor, und bei seiner agressiven Rede in Arabisch fielen die ersten Zuschauer von ihren Bänken.

Cali und Vogu in Pampers

 

Doch dies waren keineswegs die letzten Höhepunkte. Der zweite Werbeblock begeisterte ebenfalls. Zuerst pries der Beifranz eine besonders milde Zigarette an und untermalte seine Aussagen mit immer heftiger werdenden Hustenanfällen. Kein Auge blieb mehr trocken, als sich der Kassier und der Aktuar in Windeln gewickelt auf die Bühne wagten und mit kindlichen Lauten für Pampers warben.

Anschliessend folgte zur Erholung des lachkrampfgestressten Publikums eine Pause. Der zweite Teil begann mit Neuigkeiten aus dem Sport. Der Aktuar gab den etwas sehr chauvinistischen Kommentar eines deutschen Reporters wider, während Gschmöisli einige sensationelle Resultate und Berichte verlas.

Zu einem weiteren Höhepunkt wurde der Liebesfilm „Liebeszauber am Matternhorn“ mit dem Kassier und dem Beifranzen. Die amouröse Geschichte endete mit dem schmelzenden Vortrag des Liebessongs „Margrithli“.

Alsdann konnte der Aktuar die unterhaltende Sendung „Musik und Gäste“ ansagen. Zu Beginn begeisterte der arabische Hitparadenschreck Gschmöisli das Publikum, ehe unter der Führung von Schisl Gyr einige mehr oder weniger reine Jodelklänge das Publikum erfreuten. Darauf schlug die Stunde unseres Pianisten Mendel Sugison Krachholdy, der mit popigen Elementen seine zahlreichen Fans begeisterte. Zum Abschluss erfolgte der Auftritt des bekannten Liedermachers Gogo Chüeler, der das Hauptgewicht seines Vortrages jedoch nicht aufs Musische verlegte, sondern allerhand dubiose Geschichten aus seinem Leben zum Besten gab.

Die letzte Sendung befasste sich mit dem neuen Film. Zuerst gab der Aktuar einige historisch-analytische Hinweise, ehe der Kassier und der Präsident in einer klebrigen Schlussszene mit Farbe um sich warfen.

Anschliessend beriefen wir unseren tüchtigen Abwart, Herrn Rüesch auf die Bühne und dankten ihm für seine flotte Mithilfe und Beratung bei unseren Aufführungen. Aus der Hand unserer charmanten Ansagerin durfte er ein kleines Präsent entgegennehmen.

Zum Abschluss des Abends erklang dann die Franz-Hymne, ehe das begeisterte Publikum eine Zugabe forderte. Dies ging dann etwas in die Hosen, waren wir doch nicht auf eine solche Entwicklung vorbereitet. So liessen wir denn unseren Pianisten zum Ausklang eine Melodie spielen und gafften eher peinlich gen Publikum. Dies konnte aber dem Grosserfolg keinen Abbruch tun, das Echo der Zuschauer war überall positiv, was sich auch im Erfolg unserer Kollekte zeigte, die stolze Fr. 350.—einbrachte. Nicht zu vergessen, dass unser Ensemble bereits weitere Angebote bekam und mit diesem Programm nun auf Tournee gehen kann.

Ein Grosserfolg der Fränze – das darf man zusammenfassend sicher festhalten, ein Erfolg, der unsere allen Schwierigkeiten trotzende Arbeit belohnte. Ein Erfolg, der auf Zusammenarbeit aller Fränze beruht. Mögen die heiligen Fränze weiterhin ihren guten Stern über unseren Aktivitäten walten lassen!

 

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