Franz-Club |
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Literatur aktuell aus dem Cabaret-Programm Franzovision
Die Ballade vom Franzen im Moor
Meine Damen und Herren, ich habe mich während Jahren intensiv mit der Entwicklung der deutschen Sprache im Allgemeinen, mit der der Fränze im Besonderen befasst. Als anschauliches Beispiel stellte ich die Rede- und Schreibgewohnheiten von Franz von Gotheschillernsburg (1722-1789) denen unseres Zeitgenossen Franz Schranz, genannt Big Frankie, gegenüber. Frankie ist ein typischer Vertreter der JMSG = Jeans-Mofa-Schlot-Generation.
Sehr unterschiedlich fallen auch die aussagen der beiden fränze in der Blüte ihrer Jugend aus, wo sie beim Schwiegervater um die Hand seiner Tochter anhalten. Franz von Goetheschillernsburg versuchte es etwa so:
„Ich komme in einer Sache, die mein Herz näher angeht. Ähm, Ihre Tochter, Ihre Tochter ist ein Engel, verstehen Sie, ein Engel. Und trotzdem bin ich nicht in der Lage zu sagen, wie sie vollkommen ist, warum sie vollkommen ist, kurzum: Sie hat alle meine Sinne gefangen genommen. Ach wie ist mir wohl in ihrer Gegenwart. Welch innig Gefühl durchdringt mich beim Anblick ihrer vollendet Gestalt, ihrer Finsternis erhellenden Augen, in denen ich wahre Anteilnahme lese. Ach welch Labsale sind doch ihre keuschen roten Lippen für meine lechzende Seele. Kurzum: Mein Leben wäre sinnlos ohne dies köstlich Geschöpf. So will ich nundenn auf den Knien mit der flehentlichen Bitte an Sie gelangen, dass Ihre Tochter und ich, äh, ich meine, dass wir, ähem, dass... kurzum: ich bitte Sie gnädiglichst um die Hand Ihrer so lieblich Tochter.“
Wesentlich kürzer fasst sich wieder unser Frankie. Die Quintessenz aber bleibt erhalten:
„Tag, oller Schwiegerpapa, hab gestern deinen Nachwuchs etwas genauer betrachtet – Alle Achtung, hattest einen guten Tag damals - . Tja, hab dann beschlossen, sie gleich zu behalten, wenigstens vorläufig, na ja Vorbühne und Scheinwerfer sind ja soweit in Ordnung, nicht oller Opa?“
Doch die diskrepantesen Diskrepanzen sind in der Poesie zu registrieren. Von Franz von Goteheschillernsburg ist uns ein Gedicht erhalten, das er mit „Holde Natur“ überschrieb:
„ Müssig ich mich ins Grase gehocket, Und über allen Gipfeln ist Ruh, Unter der Buche kühlendem Schatten Und über allen Gipfeln ist Ruh, Fliesse, holdes Bächlein, fliesse Und über allen Wipfeln Etwas abstrakter drückt sich Frankie aus: Autor Stefan Calivers
Die Ballade vom Franzen im MoorWer geht dort des Nachts durch das finstere Moor, Ein feuriger Reiter, der jagt durch den Hauch, Die schaurigen, feur’gen Dämoen ihm nahn,
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